Sie ist die „La Belle Hélène“ auf Offenbachs Friedhöfen. Doch diese „schöne Helena“ Sabine singt nicht mit lauter Stimme „Ce n’est qu’un rêve“, wie in der legendären Operette im Moral-Theater von Jacques Offenbach, die am 17. Dezember 1864 im „Théâtre des Variétés“ in Paris uraufgeführt wurde.
Mit "Nacktheit" hat sie zwar auch zu tun, doch sie kann ihrem Publikum nicht verkünden: „Es ist nur ein Traum“. Denn Sabine Pérez Preiß ist Medizinerin und Bestatterin. Sie muss die Menschen in der bittereren Realität des Todes begleiten. Auch wenn sie als „Offenbachs schönste Bestatterin“ angesehen wird: Sie ist eine sensible, mutige und gewissenhafte Frau. Tag und Nacht hat sie als Rettungsassistentin vielen Menschen das Leben gerettet und vielen tausend Menschen beigebracht, wie man anderen das Leben retten kann. Nach einem Studium der Humanmedizin und einem Studium an der Freien Journalistenschule Berlin wurde die „Power-Frau“ Bestatterin.
Die Frau mit Courage gilt als „so fleißig wie ein Biber“. Und im feinen Stadtteil Bieber, in Offenbach am Main, eröffnete die gebürtige Freiburgerin auch auch ihr „Bieberer Bestattungshaus“. Aus dem sonnigen Baden hat sie gute „Gefühle“ mitgebracht. Aber vor allem: Empathie! Mit dieser Fähigkeit kann die Badenerin die Emotionen, Gedanken und Motive aufnehmen und Mitleid, Schmerz und Trauer empfinden. Sabine Pérez Preiß verordnet den Hinterbliebenen keine einfach abzuwickelnde „Raster-Bestattung“ nach eingefahrenem Schema. Sie lässt ihre Trauer so kreativ sein wir ihre Gefühle und ihre Liebe und ist eine schöne Begleiterin für den Abschied. Musevita, der Sender für die Erinnerung an Menschen, berichtet demnächst hier über Deutschlands Empathie-Bestatterin.
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