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Expression der Liebe: Billige Holzkiste oder würdiges Format für das "EXmobil" des Lebens?

Abschieds-Liebe vs. Erben-Geiz: Billige Holz-Kiste oder würdevolles EXmobil? (Bild: Musevita)

Der Sarg ist das sichtbare „Format“ der Wertschätzung und des guten Geschmacks beim Abschied vom Leben; er ist das letzte „Erdenkleid“ des Menschen.

Er kann etwas über die Persönlichkeit, das Renommée und die Würde des verstorbenen Angehörigen aussagen. Aber noch mehr sagt er über die Gegenliebe, den Geschmack und das Format der Hinterbliebenen. Denn der Sarg ist die letzte „Expression der Wertschätzung“ für einen verstorbenen Menschen. Er ist das Image des Abschieds und das augenscheinliche Symbol der Wertschätzung. Ein würdiger Abschied ehrt das vergehende und das vergangene Leben. Bei der Verabschiedung eines Menschen ins Jenseits ist schlechter Geschmack eine Sünde.

An jedem Silvester verbrennen die Deutschen über 100 Millionen Euro für ihre Neujahrs-Feuerwerke und alljährlich viele Milliarden für ihre zahlreichen Weltreisen, Urlaube, Spiele, Feste und Feiern; für Genüsse durch Essen, Weine, Musik, Blumen und aufwendige Dekorationen. In vielen Familien gibt es mehrere Autos und noch viel mehr teure Handtaschen, Schuhe, Kleider, Armbanduhren, Sportgeräte, Mobiltelefone, Fernseher, Stereoanlagen und Computer. Die Menschen verbrennen viel Geld für ihren puren Lebensgenuss. Und geizen mit dem geschenkten/geerbten Geld ihrer Verstorbenen?

Wenn, nach Albert Schweizer, das einzig Wichtige im Leben die hinterlassenen Spuren der Liebe sind, warum wird dann - für die einmalige Feier des Abschieds von Angehörigen - der Geiz maskiert? Hinter der Fassade des angeblichen Wunsches des Verstorbenen auf billige Schlichtheit der Bestattung? Boomen die oft schlecht erreichbaren Waldfriedhöfe und die anonymen Bestattungen, weil die Erben zwar das nicht selbst von ihnen erarbeitete Erbe kassieren, aber davon keine Gräber, Grabsteine und die jahrelange Grabpflege finanzieren wollen? Wenden sie ihr Argument, dass die Särge billig sein können, weil sie danach ohnehin verbrennen oder verrotten, auch auf die Ressourcen an, die sie selbst zu ihren Lebzeiten „verbrennen“?

Den wahren Charakter eines Volkes kann man daraus ablesen, wie seine Angehörigen mit ihren Verstorbenen umgehen. Wahrhaftige Menschen müssen streiten gegen die aufgekommene Mentalität „Geiz ist geil“ und für eine bessere Bestattungskultur.

Wenn die Erben der Verstorbenen nicht die Verwöhnung ohne Anstrengung und das Nehmen ohne zu geben gewohnt sind, dann werden sie mit dem geschenkten Erbe niemals geizen. Denn liebende Erben wissen, dass Dankbarkeit eine Bildung des Herzens ist und nicht Geiz, sondern Geist „geil“ ist.

Guter Geschmack braucht Liebe, Sinne, Intelligenz, Urteilskraft und Information. Uniformierter Bestatter-Sarg oder kreatives EXmobil? Alle Bestatter verkaufen Särge, doch nicht alle haben auch einen guten Geschmack. Viele haben nur gewöhnliche, gut gängige und banale Modelle. Bekanntlich meinte Goethe, viele Deutsche hätten keinen guten Geschmack, weil sie zu derb seien. Der gute Geschmack für die Wahl eines Sarges braucht Liebe zur Schönheit und zum Verstorbenen, Verzicht auf Übertreibung, Prunk und Protz sowie Herzensbildung, Stil und Taktgefühl.

Sparen bei der letzten Gelegenheit? Billig-Sarg, China-Sarg, Europa-Sarg oder Qualitäts-Sarg "Made in Germany"? Billig "verschachtelt" oder würdevoll und wertvoll aufgebahrt? Ein deutscher Patriot würde sich, wenn er noch die Wahl hätte, wohl nie in einem billigen Sarg aus dem fernen China bestatten lassen.

Wer Geschmack hat, muss nicht unbedingt reich sein, sondern nur richtig wählen können. Damit Ihre Trauer so kreativ und exklusiv sein kann wie Ihre Liebe, eröffnet MuseVita hier demnächst eine neutrale Messe für die multimediale Darstellung von geschmackvollen Särgen und Urnen. Damit die Wahl des letzten "Erdenkleides" für Ihre Geliebten nicht die Zufalls-Wahl aus dem Lagerbestand des Bestatters, sondern die exklusive Wahl Ihres guten Geschmacks werden kann.

Wer wirklich geliebt hat, wird die „letzten Feier“ mit dem Verstorbenen zu einem ganz außerordentlichen, kreativen und exklusiven Abschieds-Requiem machen. Für den ist der Sarg die kongeniale Abschieds-Monstranz für das gewesene Leben, für die Liebe, für den Dank und für die Wertschätzung. 

Autor des Artikels: Werner Semmler

  (Deutschland, Artikel-Nr. 1557)

Angelegt am 11.08.2014 14:09.

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