Donnerstag, 25. April 2024
www.musevita.eu

Musevita Europe

Mus̩e de la Vie РMuseum of life
Museum des Lebens – Museo de la Vida

Leser-Optionen

Artikel vorschlagen

NEU: 1-Klick Abo

Benutzer-Optionen

Services

 Service      Kontakt
  RSS     Impressum
  Ãœbersetzen

             

Ausgabe wählen

DIE MODERNE ZEITUNG
PARK MEINES LEBENS UND DEINER ERINNERUNG

Fremde Anzeigen

Noch kein Kommentar. Ersten Kommentar schreiben
News

Müller beerdigt Bischof: Freiburgs Bestattungsinstitut Müller mit Bischofs-Beerdigung beauftragt.

Unauslöschliche Erinnerung: Müller beerdigt Bischof in der Bischofs-Gruft des Freiburger Münsters. (Bild: Musevita)

Die Kirche hat seit über 2000 Jahren ein feines Gespür für die Inszenierung ihrer Messen. Auch bei den Begräbnissen der Verstorbenen sendet sie ihre „Messages“ an die Lebenden. An den großen Ereignissen der Welt können die Milliarden Menschen unseres Planeten nicht immer selbst dabei sein. Doch es gibt dafür einen machbaren Ersatz, ein Anstatt, eine Prothese: Die virtuelle Teilnahme über TV, Film, Radio und Internet. Wie stark das Bedürfnis auf Teilnahme am Erinnern und am Abschiednehmen ist, bewiesen zuletzt die Milliarden Zuschauer beim Heimgang vom heilig gesprochenen Papst Johannes Paul II. und von Südafrikas geliebtem Freiheitskämpfer Nelson Mandela. Beerdigungen sind auch „Kommunikationsveranstaltungen“. In einem bewegenden und würdigen Requiem haben am 8.4.2005 hunderttausende Gläubige auf dem Petersplatz in Rom, und viele Millionen Menschen auf den Bildschirmen der Welt, von Papst Johannes Paul II. Abschied genommen. Als der Sarg mit dem Leichnam des Pontifex zur Bestattung in den Petersdom getragen wurde, schallten "Johannes Paul"-Sprechchöre über den Petersplatz.In der Erkenntnis der enormen „mediale Wirkung“ haben auch die sendungsbewussten Domherren des Erzbistums Freiburg für ihren verstorbenen Weihbischof Wolfgang Kirchgässner ein „Pontifikal-Requiem“ inszeniert. Kirchgässner war sein Leben lang auf den „Gassen der Kirche“ unterwegs. Das Erzbistum ließ das Pontifikal-Requiem live ins weltweite Internet übertragen, Nicht Freiburgs kommunales städtisches Bestattungsinstitut erhielt den erzbischöflichen Auftrag zur Bischofs-Bestattung, sondern Karl B. Müller. Müller ist schon seit rund 50 Jahren Freiburgs „Bischofs-Bestatter“ und gilt als der Bestatter von Freiburgs „High Society“. 

 

Nur die Erinnerung bleibt: Unauslöschliche Erinnerung in der Gruft, statt vergessen im wuchernden Wald.

Die Kirche mit der über zweitausendjährigen Erfahrung weiß, dass den Lebenden nur die Erinnerung bleibt. Nur mit der Erinnerung werden wir weise. Wer die Erinnerung zerstreut, kann sie leicht vergessen; und ihren Wert für die Zukunft verlieren. Um die Erinnerung an bedeutende Geschöpfe der Menschheit nicht zu vergessen, wurden berühmte Verstorbene zur ewigen Erinnerung eingemauert: In eine Krypta in unterirdischen Kirchenräumen. Als die Bestattungen in „Sarkophagen“ unter den Kirchen durch den Kaiser verboten wurden, bauten sich viele reiche Familien eine Gruft auf den öffentlichen Friedhöfen. Bei einer Gruft, welche der Hinterlegung von Särgen, Sarkophagen und Urnen von Verstorbenen dient, wird der Leichnam nicht der Erde übergeben, sondern - für die Ewigkeit bestimmbar - eingemauert. Diese „ausgemauerten Gräber“ werden nicht vom Winde oder Sturm verweht und gewähren ewige Erinnerung, wogegen in den Friedwäldern die Erinnerung verloren geht.

Ewige Erinnerung sehr exklusiv: In der Bischofs-Gruft des Freiburger Münsters.

Im Mittelalter wurden auch Freiburgs Adelige, Patrizier und Prominente im Münster begraben. Nur Bischöfe genießen seit 1831 wieder das Privileg, nicht auf normalen Friedhöfen, sondern in der „Bischofsgruft“ ihrer Domkirche beigesetzt zu werden. Joseph II. von Habsburg-Lothringen, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in Wien (*13. März 1741, †20. Februar 1790), verbot 1784 Bestattungen in Kirchenbauten; Großherzog Leopold von Baden (* 29. August 1790, † 24. April 1852) genehmigte sie 1831 wieder für Bischöfe der Kirche. Der verstorbene Bischof Kirchgässner wurde nach dem Pontifikal-Requiem in der 4,5 Meter hohen (erst 1964 neu errichteten) Bischofsgruft des Freiburger Münsters beigesetzt. Dort liegen bereits die früheren Freiburger Erzbischöfe Eugen Seiterich, Hermann Schäufele und Oskar Saier.  Der eingemauerte Bischof Kirchgässner, der sich zu seinen Lebzeiten für die Menschen bestellen ließ, wird der Bischofsgruft seine ewige Ruhe und die unauslöschliche Erinnerung finden.

Der Bestatter von Freiburgs Haute-Volée:  Müller bestattet auch Freiburgs Bischöfe.

Für die komplizierte Aufbewahrung, Einsargung und Beerdigung ihres Bischofs haben die Domherren des Erzbistums nicht das gut ausgestattete kommunale Bestattungsinstitut der Stadt Freiburg, sondern das Freiburger Bestattungsinstitut Müller gewählt. Müller ist schon seit rund 50 Jahren Freiburgs „Bischofs-Bestatter“ und gilt als der Bestatter von Freiburgs „High Society“. Für das Freiburger Bestattungsinstitut Karl B. Müller war diese Bestattung eine besondere Herausforderung. Nach Informationen unserer Zeitung wurde der Leichnam des Bischofs mit der aufgesetzten Mitra sofort nach seinem Tod in das Freiburger Bestattungsinstitut Müller in der Tennenbacher Strasse 46 überführt. Dort wurde der Leichnam in einen mit einem Druckausgleich versorgten Zinksarg verbracht. Dieser Zinksarg wurde sodann fachgerecht verlötet, damit kein Geruch und kein Leichenwasser mehr austreten kann. Sechs Sargträger des Bestattungsinstituts Müller waren erforderlich, um den 160 kg schweren Sarg des Bischofs (durch die engen Gänge, 17 Stufen hinab) in die Bischofsgruft unter dem Hochaltar des Freiburger Münsters zu tragen. Der Bischofssarg wurde in eine der vorhandenen 28 Grabkammern geschoben. Sie ist drei Meter tief und wurde nach dem Einschieben des Bischofssarges mit Sandsteinen zugemauert. Im zweiten Stock, über Wolfgang Kirchgässner, liegt schon seit 1995 Weihbischof Karl Gnädinger.

Autor des Artikels: Werner Semmler

  (Freiburg, Artikel-Nr. 1098)

Angelegt am 02.04.2014 11:33.

  Artikel drucken (Druckansicht)
 Artikel per Email weiterempfehlen
 Anonymer Hinweis zum Artikel
 Artikel verlinken
Artikel zu Social-Bookmarking-Diensten hinzufügen:
| Mehr


In der Bischofs-Krypta des Freiburger Münsters eingemauert: Bischof Wolfgang Kirchgässner (Bild: Robert Kiderle)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Musevita)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Musevita)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Musevita)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Musevita)  
 
 

Um Kommentare zu schreiben müssen Sie angemeldet sein.

0 Kommentar(e)

 


Seitenanfang

© 2009-2021 Musevita – PARK MEINES LEBENS UND DEINER ERINNERUNG – Musevita: Musée de la Vie – Impressum

25.04.2024 16:05:21
Ihre IP-Adresse: 3.145.8.42