Süffisanz auch bei einem ernsten Thema: Von wegen keine Sau will nach Sausheim...
Ein Bestatter aus dem badischen Ländle stellte diese süffisante Frage:
„Wenn schon zu Lebzeiten keine Sau aus Deutschland nach Sausheim will, weshalb bitte soll ich dann verstorbene Menschen am Ende ihres Lebens nach Saise zum verbrennen bringen?"
Und in der Tat ist die französische Gemeinde Sausheim im elsässischen Département Haut-Rhin mit ihren rund 5470 Einwohnern kein Anziehungspunkt für Reisende. In die kleine Gemeinde mit Textil- und Automobilindustrie pendeln täglich hauptsächlich die rund 13.000 Beschäftigten von Europas zweitgrößtem Automobil-Konzern PSA Peugeot Citroën: Zum Arbeiten. Die einzige ausgewiesene Sehenswürdigkeit des Dorfes ist die katholische Kirche St. Laurentius. Der römische Heilige Laurentius starb als Märtyrer. Ob er dem unheiligen Verbrennungs-Werk von Alain Hoffarth heute seine Absolution erteilen würde?
Nur der Wandel ist beständig und die Zeiten haben sich geändert. Den Menschen von heute ist Bequemlichkeit sacrosankt. Diesem Wunsch passen sich ihre Dienstleister an. Jetzt stimmen die Menschen und ihre Bestatter darüber ab, wohin ihre letzte Reise geht. Hoffarth hat die Bestatter offensichtlich überzeugt und seine Zahlen belegen: „Von wegen keine Sau will nach Sausheim“.
Warum zur Verbrennung nach Frankreich, wo das Gute doch so nah?
Bernhard Keller meint frei heraus, die Achtung vor den verstorbenen Menschen und die kulturelle Würde des Todes vertrage sich nicht mit ökonomischen Leichenwagenfahrten und mit Zweck-Opportunismus.
Für die letzte Reise der Verstorbenen zur Verbrennung nach Frankreich braucht es einen Leichen-Pass. Er muss von den deutschen Behörden extra ausgestellt werden, sonst darf der Verstorbene nicht vom deutschen Sterbeort ins Ausland transportiert werden. Früher diente dieser Leichen-Pass zur Überführung von im Ausland verstorbenen Reisenden in ihre Heimat und zur Bestattung in ihrer „Heimaterde“. Heute wird er von bestimmten Bestattern auch beantragt, um ausländische Krematorien nutzen zu können. Viele Bestatter hören nicht auf die Moral von Freiburgs „Herr der Friedhöfe und der Gräber“. Sie fahren die Leichen der Verstorbenen zur Verbrennung nicht in den Keller von Kellers Freiburger Krematorium, sondern in das französische Krematorium im Industriegebiet von Sausheim.
Rund 1100 verstorbene Menschen lässt Keller jährlich im Freiburger Krematorium in seinen zwei Kremationsöfen zu Asche verbrennen. Sein Kontrahent Alain Hoffarth kremiert in Sausheim jährlich rund 3.200 Verstorbene. In seinen zwei Öfen werden am laufenden Band durchschnittlich täglich je sechs Verstorbene verbrannt, also zwölf pro Tag.
Musevita, der Sender für die Erinnerung von Menschen, will die brennenden Fragen der Sterbe-Vorsorgenden beantworten. Ist Alain Hoffarth wirklich ein begieriger „Verbrenner der Boches“ oder ein seriöser neuzeitlicher Bestattungs-Dienstleister? Warum lassen sich so viele Deutsche in der Luft von Frankreich verduften? Ist es Preis-Dumping, mangelndes Vertrauen in die deutschen Behörden-Bestatter, Geldgier der Bestattungsunternehmer oder sind es die besser befriedigten Terminwünsche der Hinterbliebenen, die zur „Hoffarth-Verbrennung“ fahren lassen?
Was sind die Gründe, warum so viele Deutsche sich jetzt in Frankreich verbrennen lassen? Die Ängste mit dem Tod sitzen tief und die Fragen sind emotional geladen. Deswegen ist volle Transparenz erforderlich.
Musevita unterzieht beide Krematorien kritischen Fragen und einem kritischen Blick. Im Krematoriums-Test von Musevita finden Sie bald ein objektives Urteil unter diesem Titel:
„Verweht im Sausewind von Sausheim: Warum lassen sich viele Deutsche bei Gott in Frankreich verbrennen?“
Ein Bericht über das
Crématorium L''Espace Funéraire de l'Ill
Le groupe Alain Hoffarth
14 rue Jean Monnet
F-68390 Sausheim
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Eigentümer:: Alain Hoffarth - Betriebsleiter: François Meyer