Bernhard Keller, Freiburges „Herr der Gräber“ und „Herr der Friedhöfe“, bietet in der Stadt der Zähringer und der Habsburger einen pompösen „Kaiserlicher Abgang“ vom Leben. Selbst Julius Caesars Gegenspieler „Pompejus“ (Gnaeus Pompeius Magnus, *29. September 106 v. Chr., †28. September 48 v. Chr.) würde staunen über Freiburgs altehrwürdige Bestattungs-Kultur. Wahrhaft „pompöse“ Verabschiedung aus dem Leben: Das bietet nämlich die glanzvolle „Einsegnungshalle“ des ehrwürdigen Hauptfriedhofs der Stadt Freiburg. Denn Freiburg hat nicht nur den schönsten gotischen Münster-Turm der Christenheit, sondern auch den schönsten "Friedhofs-Dom" Deutschlands. Freiburgs Liebhaber trennen sich auch im Tod nicht von Freiburg und lassen ihre Hinterbliebenen zur Erinnerung nicht mit dem Bus auf einen fremden, entfernten Friedwald kommen. Ein liebender Freiburger nimmt seine Liebe und sein Herz für seine Stadt vorzüglich in ein "Freiburger Grab".
Jetzt ließ sich die Stadt Freiburg die glanzvolle Verabschiedung aus dem Leben noch einmal etwas kosten und hatte dabei (fast) „einen Sechser im Lotto“. Die 1899 fertiggestellte historische Einsegnungs- und Leichenhalle mit der gewölbten Zentralhalle und der 33 Meter hohen Kupel wurde aufwendig saniert. Drei Millionen Euro soll die Sanierung unter dem sensiblen Architekten Manfred Preiß gekostet haben. „Lotto-Fee“ Marion Caspers-Merk, Geschäftsführerin der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, half bei der Finanzierung der Restauration und Verschönerung des Abgangs ins Jenseits mit. Sie schüttete „zum glanzvollen Abgesang auf die Verstorbenen“ noch einmal einen kleinen Teil von dem aus, was die "Spieler mit dem Leben" (zu Lebzeiten) zuvor eingezahlt haben (140.000 EUR). Die Erhaltung dieses schönen "Freiburger Bestattungs-Doms" für die Verabschiedungen der Verstorbenen durch die Lebenden war ohne jeden Zweifel eine Kulturaufgabe.
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